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| Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach | |
| Autor | Nachricht |
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Vargach
Errungene Titel : Anzahl der Beiträge : 238 Anmeldedatum : 09.10.12 Alter : 33 Bildquelle : www.silverbobcat.deviantart.com
| Thema: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Di Feb 18, 2014 9:36 am | |
| Die Mittagssonne brannte selbst durch das schützende Blätterdach hindurch auf seinen filigranen Schuppen, als der riesenhafte schwarze Drache seinen wuchtigen Körper durch den Wald wand. Typische Wälder hielten ihm nicht stand und selbst in diesem Wald, mit seinen hohen Mammutbäumen, riss er das ein oder andere zarte Bäumchen um, als er sich seinen Weg durch die Schatten bahnte. Schatten, die sich an sein Schuppenkleid hefteten, es sanft benetzten, sich daran kräuselten und es umtanzten, als wäre es ihr Ursprung selbst. Es war auch jenes schattenhafte Wandeln, welches seinen Gegnern und nur allzu häufig dem kleinen aufmüpfigen Fleisch eine gewisse Furcht einflößte. So schien es schließlich, als wäre das Dunkel selbst zum Leben erwacht. Vargach selbst wunderte dies nicht. Der Kämpfer wähnte sich als die Finsternis selbst - denn er trug die Nacht auf seinen Schwingen.
Leider rechte auch diese Nacht nicht aus, um den unbehaglichen Licht des Tages zu entgehen. Seine Pranken hinterließen zerstörten Boden, wo auch immer er ging und sein Gewicht brannte seine Spuren tief in den Grund des Dickichts. Doch dort, wieder brannte eine Lichtung vor seinen Augen auf. Der Schwarze machte kehrt und sein gleißend heller Blick suchte den nächsten Weg in den Schatten. Dies war nicht die erste Lichtung dieses Waldes gewesen, vor der er hatte Kehrt machen müssen. Sein Ziel war noch zu weit entfernt und sein Körper schwer und rastlos. Jene lichten Stellen im Waldgebilde schienen ihn zu verhöhnen und so stieß der Gigant ein raues Rufen aus. Mehr ein entnervtes Gebrüll als ein Verzeiflungsruf. Und dann erblickten seine irrlichtartigen Augen endlich die Ruhe, nach der er sich sehnte.
Ein wenig rascher als zuvor bewegte er sich auf die dichtere Baumgruppe zu, die ihm sanften kühlen Schatten versprach. Die Sommermonate waren ihm ein Graus in dieser Welt. Ein Graus, dem nun erneut kleinere Bäume nachgeben mussten. So war der Drache nicht leise unterwegs, walzte sich seinen Weg durch das Grün um ihn herum und empfand keine Furcht vor einem Gegner. Denn ihm zu folgen, war ein leichtes. Ihm ein angenehmes Zwischenmahl zu sein, allerdings ebenfalls. So achtete er selbstbewusst und vielleicht auch dumm nicht auf einen Weg, dem einige Stunden hinter ihm ein kleiner Trupp des aufmüpfigen Fleisches folgte, welches sich verzweifelt an die Spitze der Nahrungskette zu ringen suchte.
Nun endlich ließ er sich vor dem größeren Fels nieder und die Schatten um ihn herum zogen sich zusammen. Ein schwarzdunkler Fleck entstand im Wald, natürlich und unnatürlich zugleich und die Irrlichter darin erloschen zart, als sich Vargachs Augen vor der Welt verschlossen und nur noch die Töne ihm erhalten blieben. Jene Laute der langsam zurückkehrenden Vögel, die sanft ihr Lied in den Wald hineinzwitscherten und sogar die eines verirrten Rehs, dass erst ängstlich, dann immer ruhiger in einiger Entfernung graste. Der Schatten bewegte sich nicht und der Wald akzeptierte dies, während weit weg ein Eichelhäher seinen warnenden Ruf verlauten lies und eine Rehkuh mit ihrem Kitz vor dem kleinen Trupp Abenteurer floh, noch ehe diese sie bemerken konnten. Ein Ruf, der weit verhallt war, ehe er an das Gehör des Drachen hätte dringen können. |
| | | Vasgandur
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Di Feb 18, 2014 11:27 am | |
| Eine Spirale aus Licht, ein Strudel der Energien, welcher ihn zu verschlingen drohte. Und doch war es vollkommen finster, vollkommen still, auch wenn er die Schatten des Waldes nur wie durch einen Schleier wahrnahm. Stattdessen beherrschten seine Gedanken das Spiel, sein Geist ein Tor, welches den Mächten der astralen Ebene Zugang zu der Ebene der fleischlichen Körper öffnete. Eine Flut aus reiner Energie, welche ihn überschwemmte und in überwältigende Ekstase versetzte, seine bisher vollständig grauen Schuppen in einem leichten, sich immer weiter intensivierenden rötlichen Glanz leuchten ließ und seinen Körper in eine unkontrollierte Zuckung versetzte. Seid über 50 Jahren hatte er keine Zeit mehr gefunden, seine astralen Energien zu erneuern, umso gewaltiger war das Gefühl nun. Sein Geist von einem Nebel umgeben, der seine Sinne schwächte und seine Wahrnehmung reduzierte, sah er vor seinem inneren Auge die astrale Ebene aufleuchten, in welche er nun Einblick erlangte, während er die Verbindung aufrecht erhielt.
Er war einer der Herren, ein Gott für die Bewohner der astralen Ebene, denn er konnte das Schicksal der astralen Wesen beeinflussen, sie dem Leben entreißen und sie in die Welt der fleischlichen Wesen transferieren, doch heute war dies unnötig. Einzig und allein zur Aufnahme der astralen Energien war er heute hier, und doch genoss er die beschleunigte Regeneration, welche seinem Geist in der astralen Ebene widerfuhr. Trotzdem hing sein Geist irgendwo zwischen den beiden Dimensionen, als sein reduziertes Gehör ein Geräusch wahrnahm, welches seiner momentanen Umgebung nicht anzugehören schien. Ein merkwürdiges Brechen und knarren, gefolgt von einem krachen, welches sich noch öfters wiederholte.
Erfrischt, aber enttäuscht löste er langsam die Verbindung zur astralen Ebene, stoppte den Wirbelsturm der Energien, welcher immer wieder kurz davor stand, seinen Geist zu überfluten und davonzutragen, ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Doch er war einer der Meister, kontrollierte die Energien, als würden sie zu seinem Körper gehören und machte sich die Teilchen Untertan. Schließlich löste er die Verbindung ganz und versetzte seinen Geist wieder vollständig zurück in seinen Körper. Bevor er instinktiv die Augen öffnete, kontrollierte er seine Energiespeicher und schnaubte zufrieden, als er bemerkte, dass er schon wieder fast zur Hälfte aufgeladen war.
Dann begann er mit der Analyse des gerade gehörten Geräusches. Das Splittern und Krachen konnte nur ein Baum gewesen sein, es waren also mehrere Bäume einfach umgestürzt. Da sich das Geräusch jedoch entfernt hatte, musste es etwas unnatürliches sein, kein Baum fiel einfach so um, erst recht keine Reihe von Bäumen. Außerdem die vielen Tiere, die leise im Unterholz raschelten, die aufgescheuchten Spinnen, welche zu seinen Klauen über die schon halb verwesten Blätter krabbelten. Hier war etwas gefährliches am Werk, etwas, was in diesem Wald nicht zu Hause war. Menschen konnten es nicht sein. Sie waren zwar gefährlich und unberechenbar, aber nicht so mächtig, dass sie so viele Bäume innerhalb kürzester Zeit umwerfen konnten. Leise raschelnd spannte er seine Schwingen auf, wobei er Links und Rechts die Bäume streifte und schwang sich, unter einigen Schwierigkeiten, in die Luft. Das musste er sich aus der Nähe ansehen, alleine schon um den verängstigten Tieren des Waldes zu helfen, welche nun ihren natürlichen Lebensraum und ihre Behausungen zerstört sahen. Ohne Schwierigkeiten überwand er das Blätterdach des Waldes und erhob sich über dem Wald in die Luft. Seine psychischen Sinne in alle Richtungen ausgestreckt, ebenso wie seine Ohren, begann er mit der Wahrnehmung seiner Umgebung. Sein Geist synchronisierte die Wahrnehmung seiner Ohren und seiner psychischen Sinne, setzte das daraus entstehende Bild mit den Informationen des Geräusches zusammen und erschuf somit eine geistige Landkarte, welche ihm nahezu die genaue Position der Ursache offenbarte. Unter den Strahlen der Sonne, welche über dem Blätterdach des Waldes doch sehr kräftig schien und mit der rötlichen Färbung seiner Schuppen ein unhörbares, farbiges Ringen auszutragen schien, flog er langsam in die Richtung des Geräusches, nur um kurz darauf unter sich die Schneise im Wald zu bemerken. Er stoppte seinen Flug und entwickelte blitzschnell einen Plan, welcher ihm Aufschluss bringen würde.
Wieder tauchte er in die astralen Kräfte ein und öffnete ein Tor, welches seinen Gedanken die absolute Willensfreiheit ermöglichte. Er griff sich wahllos ein Wesen der astralen Ebene heraus und zog es durch das Tor in die fleischliche Welt, wobei er sich den Körper eines einfachen Vogels, welcher in diesem Wald nichts ungewöhnliches war, vorstellte. Dann begann er damit, die Energien des Wesens in diesen Körper zu übertragen. Als er fertig war, schwebte der Vogel vor seinen blicklosen Augen in der Luft, leise mit den Flügeln schlagend und auf weitere Anweisungen wartend. Aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei dennoch um ein astrales Wesen handelte war Vasgandur dazu in der Lage, mit ihm über seine Gedanken zu kommunizieren. Er bat ihn darum, in die Schneise des Waldes einzutauchen und sie für ihn entlang zu fliegen, um ihm Informationen zu beschaffen, ohne das er sich selbst zeigen musste. Über die astralen Verbindung zu dem Vogel übertrug sich die Sicht des Vogels in Echtzeit in die Gedanken des roten Drachen, was ihm die Teilnahme am Geschehen ermöglichte, ohne selbst anwesend zu sein. So begab sich Vasgandur in eine Kreisbahn über dem Blätterdach des Waldes, während der Vogel in die Schneise eintauchte, sie entlang flog, die vollkommen zertrümmerten und zermalmten Baumstämme am Boden ignorierend, und sich einer Baumgruppe näherte, bei welcher ein wahrlich gigantisches Wesen seine Ruhe gefunden hatte. Vasgandur erfasste die Umrisse und Formen des Wesens nur langsam und versuchte zu erkennen, um was es sich dabei handelte. Dennoch lag nur der Schluss nahe, dass es sich hierbei um einen Drachen handeln musste, jedoch einen, der ihm nicht bekannt war, nicht nur dieser spezielle Drache, aber auch eine Rasse, welche so gigantisch werden konnte, war ihm unbekannt. Vasgandur dachte nach. Eine Konfrontation könnte schädlich sein, nicht nur für ihn, aber auch für den Wald, immerhin wusste er nicht, welche Gesinnung der Drache war. Die unterschiedlichen Möglichkeiten abwägend zog er weiterhin seine Bahnen über den Kronen der Bäume. |
| | | Vargach
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Di Feb 18, 2014 1:06 pm | |
| Jedes Mal wenn er ruhte, musste der für seine Art doch schon alte Drache sich eingestehen, dass es ihn verwurderte. Ihn verwunderte die Vielfalt der Welt, die selbst dann noch bestand, nachdem er seine Augen schloss. Es war eine vollkommen andere Art zu sehen, zu erleben und wieder ein Gefühl, dessen auch noch so viele Worte nicht mächtig gewesen wären, es zu beschreiben. Nachdem er sein Haupt auf die Erde legte, die sein Gewicht trug und ertrug. Nie beschwerte sich die Welt über sein Wesen, nein. Sie hieß ihn willkommen, gönnte und gab ihm was er benötigte und streichelte ihn sanft mit ihrer Akzeptanz. Selbst in diesen Zeiten, in denen er dem Licht ausgeliefert schien, welches ihn zu verbrennen drohte. Selbst jetzt, konnte ein Wald dem er Schaden zugefügt hatte, ihn akzeptieren. Und plötzlich gehörte er hinein in dieses Grün. Als Schatten, riesenhaftes Gebilde aus Nacht und Schwärze verängstigte er bei seiner Ruhe niemanden mehr. Er wurde zu dem Teil der Natur, der ihm Heim und Schutz spendete. Und obwohl die Wesen im riesenhaften Grün merkten, dass dies eine Gefahr, ihr Tod und womöglich eine der agressivsten Wesenheiten war, denen sie je begegnet waren - so konnten sie doch spüren, welche Ruhe er suchte und ebenso ausstrahlte.
Langsam hob und senkte sich der Körper des Drachen, der tief jene saubere und taugeschwängerte Luft in seine Lungen füllte, nur um sie beinahe zärtlich wieder aus seinen Nüstern gleiten zu lassen. Er horchte seinem Atem, seinem Herzschlag und der Ruhe um ihn herum. Beinahe glaubte er selbst das schlagen der schwingen eines Vogels zu hören der sich ihm näherte, doch dann wurde dieses Geräusch zu einer sanften Illusion. Die Sonnenstrahlen färbten die Welt vor seinen Augen violett, als sie sanft durch die Schatten hindurch seine Augenlider kitzelten. Erde und Holz löste sich langsam von seinen Pranken. Der Geruch nach frischem Grün stellte seiner Seele eine sanfte wiege. All dies war so vollkommen und ebenso so absonderlich fremd, dass es ihn zu überschwemmen drohte. Doch er fürchtete die Wogen nicht, die seinen ruhenden Körper umspielten, wusste er doch um das schützende Dunkel um ihn herum. Er gab sich dem Leben hin, dem seichten Wind der zwischen den Blättern eine fremde Melodie zu spielen schien, dem Gezwitscher welches eins mit eben jener Melodie ward und auch dem sanften Malmen der weiteren Rehe, die sich zu ihrem Freund gesellten. Er hörte und spürte die Entfernung, die jenes Leben zu ihm hielt und es beruhigte ihn. Dies waren keine tiefen labyrintartigen Höhlen, in denen Schatten und Dunkelheit die Welt bestimmten. Nur der kalte Fels an seinem Rücken erinnerte ihn an die kalte Umarmung seiner Heimat. Eine Heimat, die er nicht vermissen konnte. Denn jene Sehnsucht, wäre eine Schwäche gewesen, die ihm bereits viel zu Früh das Leben gekostet hätte. Doch ebenso wenig konnte er seine Art vermissen. Jene zeitweilige Sammlung verschiedenster kurzfristiger Diktaturen und Machtkämpfe. Er selbst gehörte zu jenen, die sich nur allzu oft bewiesen hatten und die Schatten verbargen die Narben jener vergangenen Kämpfe und Kriege. Viele waren vor ihm gestorben, durch seine Klauen und Fänge, doch auch durch die Anderer. All dies verbargen die Schatten und die Nacht liebkoste jene Lügen mit sanfter Einigkeit.
Das Kräuseln an seinen Schuppen erstarb nahezu vollends, als der gesammelte Schatten sich gemeinsam mit dem Körper der Finsternis beruhigte. Farben blieben ihm fern, denn so jäh sie auch im Wald erstrahlten, so erstarben sie in dem Moment, in dem sie die Schwärze um den Drachen herum berührten. Doch der Fels hinter ihm und der Grund auf dem er Lag, würden ihre Farben wiedererlangen in dem Moment, in dem der Schatten sie verlies. Doch bis dahin sollte eine gewisse Zeit vergehen... Und dort war es wieder, tief im Meer der Empfindungen spürte und hörte er deutlicher und immer deutlicher den Flügelschlag der sich ihm näherte. Je ferner ihm der Wachzustand wurde, desto stärker aktivierten sich jene Sinne, die ihm zum Schutze blieben. Obgleich dies seine Zeit benötigte, so reichte es doch aus um diese zarte Konstante in der Welt auszumachen, die sich um ihn herum in einem ewigen Kreislauf verändern wollte.
Wie um zu zeigen, dass ihm diese unstimmigkeit auf- und missfiel, zuckte sein Schweif und diese für den Drachen nur zarte, doch für jene Tiere unglaublich grobe Bewegung schreckte die grasenden und malmenden Rehe 15 Meter weiter auf. Ein Quietschen, Fiepen und eiliges Trampeln signalisierte ihm die eilige Abreise der friedlichen Tiere, die ihm zuvor noch gesellschaft geleistet hatten. Dadurch aufgescheucht verstummten die Vögel kurz, dennoch verblieb der Flügelschlag. Der warnende Ruf des gefiederten Aufpassers blieb auf, weshalb erneut die seicht laute Ruhe in den Wald einkehrte. Vargach jedoch hatte seine Bestätigung. Plötzlich und kalt flammten sofort jene beiden Irrlichter auf, die zuvor noch zu seiner Ruhe erloschen waren und sein kalter Blick erfasste den Vogel, der so eigenartig wirkte.
Eine Besonderheit die ihn davon abhielt zu bemerken das 20 Minuten weiter erneut ein warnruf des Eichelhähers ertönte. Das aufsässige Fleisch näherte sich ohne das der Krieger es hätte bemerken können, obgleich es nur auf jenem Pfad wandelte, den er bereitwillig hatte hinterlassen müssen. |
| | | Vasgandur
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Mi Feb 19, 2014 4:30 pm | |
| Vasgandur musterte den Giganten durch die Augen des Vogels, welchen er immer noch durch einen konstanten Strom astraler Energie weiter an seine Existenz band. Er versuchte jedes Detail des riesenhaften Körpers zu begreifen und dessen Stärken und Schwächen auszumachen. Vor allem interessierte ihn jedoch, was dieses Wesen hier wollte. Das es ein physischer Kämpfer war, schien durch dessen Erscheinung schon fast zwanghaft zu sein. Aber was wollte ein solches Muskelpaket in einem so unbedeutenden Wald?
Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Körper von einer wabernden Finsternis umgeben zu sein schien. Dieses Detail war ihm bisher entgangen, da er sich sonst auch nicht mit Hell und Dunkel befassen musste, wenn er sich auf seine eigenen Sinne verlassen musste. Daher nahm er sich meistens etwas mehr Zeit, wenn er die Sicht eines anderen Wesens teilte. Da die Finsternis sich nicht aufzulösen schien, musste das wohl eine Fähigkeit dieses Wesens sein. Immer wahrscheinlicher schien ihm die Möglichkeit, dass dieses Wesen hier nichts gutes im Schilde führte. Dann würde sich jedoch seine Reglosigkeit nicht erklären.
Seine Vermutung wurde bestätigt, als der Drache mit dem Schweif zuckte und sämtliches Leben aus seiner Umgebung hastig floh. Nur kurze Zeit später entdeckte der Drache auch noch seinen Spion. Da fällte er eine Entscheidung. Ruckartig trennte er die Verbindung, welche den Vogelkörper mit der astralen Energie aus seinem Körper versorgt hatte. Sobald die Seele aus der Astralebene nicht mehr an den Körper gebunden war, löste sich der Körper einfach auf und die Energie floss zurück in die astrale Ebene, wo sie hergekommen war, um ihren dortigen Platz einzunehmen und ihre Existenz fortzusetzen. Gleichzeitig setzte sich Vasgandur in Bewegung, ließ sich in die Schneise herabsinken und flog in Richtung des Wesens. Wenn es dem Wald schaden wollte, würde er dies zu verhindern wissen. Andernfalls konnte es nicht schaden, sich die großen Verwandten seiner eigenen Rasse einmal aus der Nähe anzusehen. Die Schwingen nahe am Körper führend, um die restlichen Bäume nicht noch zusätzlich zu beschädigen, näherte er sich also dem Platz, auf dem der andere Drache ruhte. |
| | | Vargach
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Mi Feb 19, 2014 5:26 pm | |
| Seine Ahnung bestätigte sich ein weiteres Mal mit dem Moment, indem der gefiederte Beobachter sich im wahrsten Sinne des Wortes auflöste. Eine eigenartige Mischung aus argwohn und wut mischte sich in seine innere Ruhe, während sein Blick kalt durch den Wald huschte und nach dem Ursprung dieses Zuschauers suchte. Ein Ursprung der sich ankündigte, noch ehe er ihn sehen konnte. Er hörte ein weit lauteres Flügelschlagen, als das eines Vogels, doch zuordnen konnte er es nicht und sein Blick bemerkte den fremden roten Drachen erst ein wenig später, wie er durch die von ihm gezogene Schneide flog. Er musste es gewesen sein, der diesen Vogel geschickt hatte.
Sein Körper ruhte, während sein Blick wach gleich zweier stummer Irrlichter auf dem Fremden ruhte und er ihn bereitwillig näher kommen lies. Was auch immer sein Anliegen war, er würde einem Kampf nicht ausweichen und einer Erklärung stets ein offenes Ohr schenken. Schließlich war der Rote es, der ihn in seiner Ruhephase gestört hatte. Eine Tatsache, die man nicht verleugnen sollte. Die Sonne missfiel ihm und die Tatsache sie wach ertragen zu müssen, lies seine Laune sinken. Für ihn war es klar, dass er im Recht war und nicht der Fremde. Schließlich hatte er versucht Ruhe zu finden. All diese Ablehnung zeigte sich in einem sich noch weiter verdichtenden Schatten, der die angrenzenden Schatten anderer Bäume abzog und ein seltsames Zwielicht dort hinterlies, wo der Natur etwas übliches fehlte.
Während sein Schuppenkleid in der Unkenntlichkeit der Schatten verschwand, bemerkte er weiterhin nicht den nahenden Trupp Abenteuererfleisches. Die Männer wähnten sich als baldige Helden, indem sie eines dieser Monster erlegen würden, auf die viel zu viele ihresgleichen bereits jagt machten. Sie schritten stumm Meter für Meter vorran, auf dem unübersehbaren Pfad, der sie schlussendlich zu ihrem Gegner führen sollte. Doch immernoch waren sie mehr als 10 Minuten von ihrem vermeintlichen Opfer entfernt... |
| | | Vasgandur
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Fr Feb 21, 2014 10:13 pm | |
| Zielstrebig näherte Vasgandur sich dem Koloss, welcher sich immer noch in Mitten der Baumrundung befand. Er erfasste die Tatsache, dass dieses Wesen sich vor der Sonne zu fürchten schien. Zwar blieb der Körper ruhig liegen, dennoch zuckte der Riese ab und zu ganz leicht zusammen, wenn die warmen Strahlen der Sonne seinen Körper zu erreichen suchten.
Vasgandur ließ sich zu Boden sinken und faltete die Flügel zusammen. Er stand dem Drachen gegenüber, noch halb in dem Weg verschwunden, welchen der Gigant hinterlassen hatte. Ein Weg, welchen die Natur über Jahrhunderte zu heilen versuchen würde. Der Rote versuchte gar nicht erst, seine Körperhaltung der Situation angemessen zu gestalten. Es hätte doch nichts gebracht, er war dem anderen Drachen körperlich einfach kein Vergleich. Außerdem war er sich bewusst, dass in dieser Situation eher der Kopf, als die Muskeln entscheidend sein würden.
Schnaubend atmete Vasgandur aus, bevor er schließlich wieder Luft in die Nüstern sog und den Drachen mit den Worten ansprach, welche sich zuvor in seinem Kopf gebildet hatten. „Ich will keinen Kampf.“ Seine psychischen Sinne tasteten den gigantischen Leib des Drachen ab und zeigten ihm die Konturen seines Gegenübers. Als er die Augen gefunden hatte nutzte er dieses Wissen, um dem Drachen in eben jene zu blicken. Ruhig sprach er weiter: „Du hast dem Wald und den Tieren Schmerzen zugefügt. Du hast unzählige Tiere und Pflanzen zerstört und mindestens ebenso vielen ihren Lebensraum geraubt. Wozu?“ Die natürliche Wut, welche in ihm hoch zu kochen versuchte, wurde durch seine Ruhe und berechnende Aufmerksamkeit unterdrückt, während er jede einzelne Regung des Wesens beobachtete. |
| | | Vargach
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Sa Feb 22, 2014 12:02 am | |
| Obwohl der Rote seinen Blick auf seine Augen richtete, wirkte es, als würde er auf gewisse Weise durch ihn hindurch sehen. Es war verwirrend, denn genau so wie er ihn wahrzunehmen schien, genau so schien er dies eben nicht zu tun. Dennoch, der schwarze Drache nahm es mit Ruhe auf sich und lies die Veriwrrung nicht an sein Innerstes. Ruhig atmete er, ohne den Blick von dem Fremden zu lassen. Er griff ihn nicht an, was ihn beinahe Langweilig machte. Doch er wirkte nicht panisch, was ihn wiederrum nicht unbedingt bedauernswert erscheinen lies. Er wartete, ruhig und beobachtend, während der Andere sich niederlies und in der Schneide zum Stehen kam, die sein Körper in den Wald gepflügt hatte. Fern ab hallte der Ruf eines Eichelhähers, eine natürliche Warnung des waldinternen Warnsystems zu ihnen hinüber. Nur um von dem Größeren der beiden Drachen ignoriert zu werden. Vargach war sich sicher, dass ihm nichts in diesem Wald überlegen sein würde. So verbannte er den Gedanken an eine eventuelle Gefahr aus seinen Gedanken, noch ehe dieser überhaupt darin Platz nehmen konnte.
Er wollte also keinen Kampf und erneut war er einer der Drachen, die scheinbar durch Sprache kommunizieren mussten. Ruhig deutete der Schatten ein Kopfschütteln an, das eigenartig durch das schattenhafte Rauschen um ihn herum verzerrt wurde. "Kein Tier.", berichtigte er den roten Wortführer. Nein, es war kein Tier zu Schaden gekommen, er hatte auf seine Schritte geachtet. Allerdings war dieser Pfad ein Kollateralschaden, den er nicht hätte verhindern können. Der Ort den er seine Heimat nennen durfte, war an seine Art gewöhnt. Ein Wald konnte dort selbstverständlich nicht mithalten und er war kein Fleisch das einfach so zwischen den Bäumen hindurchspatzieren konnte.
Erneut ertönte ein warnender Ruf des Vogels mit dem Anteil blauen Gefieders. Dieses Mal lies er den Schattenhaften jedoch hellhörig werden und sein Blick suchte in der Richtung des Rufes den Wald ab. Waren etwa noch mehr der roten Drachen unterwegs zu ihm? Doch der Erste hatte kein Aufsehen im Wald erregt. Aus den Augenwinkeln heraus hielt er ihn in seinem Blickfeld, in der Hoffnung seine Ruhe bald fortsetzen zu können. Dies alles war jedoch äußerst eigenartig und der fremde Warnruf erhaschte sehr schnell seine Aufmerksamkeit, denn der Fremde schien schließlich keinen Kampf zu verheißen. |
| | | Vasgandur
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Sa Feb 22, 2014 9:21 am | |
| Der Ruf des Vogels hätte seine Aufmerksamkeit sicherlich geweckt, wenn er vorher nicht schon das Gefühl gehabt hatte, dass hier etwas nicht stimmte. So verstärkte es ihn nur in seiner Vermutung, dass etwas auf sie zukam, auch wenn der Große davon ebenfalls nichts zu wissen schien. Sein abermaliger Eingriff in die Welt der Astralwesen förderte diesmal eine nahezu winzige Maus zu Tage, welche er, von dem Blick des Riesen unbemerkt, in das Dickicht des Waldes davon schickte, um den Vogel zu suchen, welcher so verzweifelt versuchte, den Wald zu warnen.
Das Kopfschütteln des Drachen wirkte beschwerlich, ebenso wie die Worte, welche ihm nicht ganz flüssig über die Lefzen kommen wollten. Vasgandur schaltete. Seine Gedanken bildeten eine Brücke zu dem Bewusstsein des Drachen. Es konnte immerhin sein, dass er mehr mit den Gedanken kommunizierte. Er würde es jedenfalls versuchen. Falls das nicht stimmte, würde es ihm nicht schaden und ihm gleichzeitig bedeuten, dass er üblicherweise nicht viel sprach. „Oh doch. Viele Tiere hast du getötet. Tiere, welche dir in ihrer Größe sicherlich nicht einmal aufgefallen sind. Tiere der Erde, des Waldes. Mäuse, die du sicherlich unbemerkt zermalmtest, Kaninchengänge, welche du zerstörtest, woraufhin die Kaninchen unter der Last der Erde und deiner Schritte zerquetscht wurden.“ Seine Worte erklangen aus seinem Maul und ebenso auch in den Gedanken des Giganten, zu welchen er nun Verbindung aufgenommen hatte.
Der nächste Warnruf erinnerte den Roten wieder an die Maus, zu dessen Gedanken er nun Verbindung aufnahm. Ebenfalls schien nun endlich auch das Interesse des Riesen an diesem Warnruf geweckt, denn er schien die Umgebung abzusuchen, beobachtete ihn dabei weiterhin aus den Augenwinkeln heraus. Er vermutete doch nicht, dass er daran beteiligt war? „Ich bin es nicht, der Schuld an dieser Warnung ist. Ich habe bereits Veranlasst, dass ich Aufschluss über die Problematik erhalte, über welche uns der Wächter des Waldes zu informieren sucht.“ Wieder kontaktierte er den Drachen mittels seiner Stimme und seiner Gedanken, gespannt auf dessen Reaktion. |
| | | Vargach
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Mo März 03, 2014 2:08 pm | |
| Erneut schüttelte er den Kopf. Einerseits um die Vorwürfe abzublocken, andererseits weil ihm die Stimme in seinen Gedanken missfiel. Sprache war etwas, was sein höchstes Missfallen erntete und jene Worte wirkten auf ihn allenfalls leer. Er wusste, dass man ihn hören konnte wenn er sich außerhalb der felsigen Heimat seiner Rasse bewegte. Das Beben der Erde unter seinen Pranken hatte er nie gemocht. Der Untergrund war so schwach im Vergleich zu den Felsen, in denen er sich normalerweise aufhielt. Schwäche duldete er nicht und im Falle des Grundes in diesem Wald und der jüngeren Bäume, erntete all jenes seine Ignoranz. Und solange der Wald nicht aufmüpfig werden würde, würde er ihn nicht mutwillig zerstören. Kollateralschaden würde er jedoch in keinem Fall vermeiden. Es gab Gründe dafür, dass Felsen hart, kalt und keine gute Umgebung für Pflanzen waren...
Nach den erneuten Worten des roten Drachen schnaufte der Schwarze auf. Es war ein ruhiges, jedoch genervtes Schnauben. Ihm war es nicht wichtig, wer es war. Er hoffte lediglich auf einen Gegner. Einen Gegner den er nicht unerbittlich zermalmen würde, weil dieser ihm nicht gewachsen war. Selbst in diesem Moment, in dem er durchaus als hungrig zu bezeichnen war, wünschte er sich lieber einen Gegner der nicht die Schwäche eines Ungeschlüpften besaß.
Sein Blick bemerkte die Abenteurer erst, als diese bereits von Deckung zu Deckung langsam immer Näher an die Drachen herantraten. Er hatte nicht gesehen, wie sich die kleinen Menschen schon in einiger Entfernung vorsichtiger bewegt hatten. Denn selbst wenn er in der Schwärze des Schattens vielleicht weniger auffallen sollte, obwohl er so groß war, hätte man seinen Gesprächspartner wider willen nicht übersehen können. Der Rote hob sich schließlich regelrecht wie Leuchtfeuer von der grünen und braunen Waldumgebung ab.
"Ich glaube es sind zwei!" Hatte ein drahtig muskulöser Mann in schwerer lederner Rüstung geflüstert. "Wollen wir das wirklich?" Doch die zwei Krieger in schwerer Platte wimmelten ab. "Doppelte Beute...", begann der Eine, "...macht uns doppelt Berühmt!" endete der Andere. Die Zwillinge grinsten sich breit an und ein Mann mittleren Alters in abgeschliffenen Roben seufzte auf. Er wusste, dass seine Kameraden häufiger ein wenig hohler waren und er wollte keine Drachen töten, doch aber brauchten Sie einen Menschen der die Kraft der Kräuter zum allgemeinen Vorteil nutzen konnte. Er sah Drachen als wunderbare Wesen an, die ebenso sehr gefährlich waren und so hielt er einen sicheren Abstand zu den Anderen. Er konnte einige Wunden versorgen, aber wenn es Ihnen den Kopf abriss, wäre seine Hilfe nicht mehr ausreichend. Der Bogenschütze neben seinem drahtigen Kumpanen, der die Drachen erspäht hatte sah sich vorsorglich um. "Sieht nicht so aus, als kämen mehr." Wisperte er. "Wir sollten dennoch sehr vorsichtig sein."
Und so wagten Sie sich immer weiter vor, bis der Druide starr stehen blieb. Der schwarze Drache schien keine Substanz zu haben und zwei gleißend helle Augen kreuzten bedrohlich seinen Blick. Etwas tief in Ihm schrie auf, wollte weglaufen und seine Hände begannen zu zittern. Vorsichtig suchte er Schutz hinter einem kleineren Felsen, unfähig etwas zu sagen. Welches Monster befand sich vor dem roten Drachen? Etwas stimmte damit nicht. Vielleicht lag es auch daran, das er zum ersten Mal echte Drachen von Nahem sah. Er wagte einen neuen Blick und sah wie schön der rote Drache vor dem Schatten wirkte. Sein Atem stockte und er verlor sich in dem Bann der Bewunderung, während seine Truppe weiter vorpirschte und nicht bemerkte, dass Sie gesehen worden waren.
Der Schwarze wartete, wie ein Raubtier in den Schatten, auf seine Beute. Der Mann wollte die Anderen warnen, doch er konnte nicht... Furcht zeichnete sich in seinen Augen ab... |
| | | Vasgandur
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Di März 04, 2014 6:36 pm | |
| Hätte Vasgandur die fünf Angreifer nicht schon durch seinen Spion und schließlich auch durch seine eigenen Sinne aufgespürt, hätte er sie spätestens dann bemerkt, als der schwarze vor ihm wie abwartend erstarrte, ohne das er ihn damit meinen konnte. In diesem Moment unterbrach er auch die Verbindung zu der winzigen Maus, welche wieder in der Astralebene verschwand. Er dachte über die Möglichkeiten nach, welche er haben würde, welche der Schwarze haben würde und auch diejenigen, welche die 5 Verfolger haben würden. Der Schwarze würde sicherlich keine Probleme damit haben, mit den fünfen alleine fertig zu werden, er schien immerhin ein physischer Kämpfer zu sein, der mit fünf so lächerlichen Menschlein spielend fertig werden würde. Vasgandur brauchte im Prinzip nur den Bogenschützen zu fürchten, und dessen Pfeile würden ihn nicht übermäßig verletzen können, solange er den Abstand hielt und seine Flügel schützte. Die Nahkämpfer würde er nicht an sich herankommen lassen, und falls diese ihre Waffen nach ihm werfen würden, so wären diese zu schwer und zu langsam, als das sie ihn erreichen würden. Einen Grund, seine astralen Fähigkeiten zu nutzen um sich zu schützen gab es also nicht.
Er würde nicht angreifen, dass stand fest, er hasste den Kampf. Vor allem den Kampf, der unbegründet und völlig unnötig war. Seine Entscheidung stand fest. Ihm war klar, dass der Gigant ihn sicherlich einen Feigling schimpfen würde, dennoch würde er sich nicht in den Kampf einmischen, wenn der Riese sich gegen die Angriffe der Menschen wehren würde. Er würde sich darum bemühen, den Angriffen des Bogenschützen zu entgehen und sich ansonsten passiv verhalten.
Schwungvoll breitete er seine Flügel aus und schwang sich in die Luft. Hier oben würden ihn ausschließlich die Pfeile des Bogenschützen erreichen können. Seine Sinne geschärft begann er, die Regungen des Schwarzen und der Menschen aufmerksam zu verfolgen. Er hoffte, dass der Schwarze die Menschen nicht töten würde, dennoch schätzte er ihn so ein, dass er sicherlich keine Rücksicht auf sie nehmen würde. Sie taten ihm leid, doch würde er nichts unternehmen können, sie zu schützen. Sie waren immerhin selber daran schuld, wenn sie sterben würden. Er würde alle unschuldigen Wesen beschützen, doch würde er das selbst beschlossene Schicksal dieser Menschen nicht zu ändern wissen, ihre Entscheidung würde ihm heilig sein. |
| | | Vargach
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| Thema: Re: Zwielichter Wald - Vasgandur & Vargach Fr Mai 02, 2014 9:56 am | |
| Langsam pirschten sich die schwer gerüsteten Zwillinge vorran, doch das klirren ihrer Rüstung war laut und das Geräusch als sie ihre Schwerter zogen übertönte in einigem den Klang des Waldwindes. Der ledergerüstete Bogenschütze bewegte sich wesentlich leiser, bewusster im Einklang mit seiner Umgebung und legte ebenso Leise einen Pfeil auf seinen Bogen. Er fand einen kleineren Felsen, erklamm ihn und begab sich dahinter in Deckung. Im folgenden Moment legte er an und zielte seinen eisengeschützten Kameraden hinterher. Er wusste, dass sie nicht beide Drachen gleichzeitig erlegen konnten, doch wenn der Eine in der Luft nicht schnell genug zum Angriff kam, würden sie den im Dunkel vielleicht ausschalten können. Den im Dunkel... ein Schauder lief über seinen Rücken, als er die Irrlichter anstelle der Augen des Drachen sah. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, doch er schüttelte es ab und seine Konzentration legte sich auf den kommenden Schuss. Er suchte nach einem guten Ziel, denn Drachen waren meist gepanzert. Die Schuppen des schöneren Exemplares in wundersamen Rot machten ihn zu einem schlechten Ziel für seine Pfeile. Er musste auf seine Schwingen und die Bereiche seines Körpers zielen, die Ungeschützt blieben. Doch der Schwarze schien keine Schuppen zu haben. Seine Haut wirkte ledern und ... seltsam. Etwas bewegte sich darüber. Er schüttelte kurz den Kopf, vielleicht täuschte er sich. Sie waren viele Tage und Wochen gereist, womöglich war er müde geworden? Sein Pfeil richtete sich wieder auf den Roten. Ihn abzulenken, wäre eventuell gar nicht so schlecht und um ihn herum, wirkte nichts seltsam.
Einen kurzen Moment blickte er auf die mit Gift versetzte Pfeilspitze. Es war ein Gift das sich mit der Wunde verklebte und so einem Drachen tatsächlich leichten Schaden zufügen konnte. Er musste ihn vom Himmel holen, oder ihn verjagen. Sein Blick wandte sich zu dem Schönen, einen Augenblick lang genoss er den Anblick des roten Drachen. Beinahe tat es ihm leid, dass er Jagt auf ihn machte, doch dann wurde sein Blick wieder scharf. Er justierte den Schuss und lies die Sehne frei. Der Pfeil bahnte sich seinen Weg durch die Luft in Richtung der Flughaut an den Schwingen des Roten, während er bereits den nächsten Pfeil nachlegte. Auch wenn er in der Luft war, könnte er ihn immernoch treffen. Sein Bogen war auf weite Distanzen ausgelegt und der nächste Pfeil schoss in die Luft...
Als sie die Pfeile sahen, erhoben die Zwillinge nach einem kurzen grinsenden Blick zueinander die schweren Zweihänder und stürmten auf den Schwarzen zu. Dieser wartete reglos die Ankunft der Ritter ab, ehe er kurz vor ihnen mit erstaunlicher Kraft und Reaktionsgeschwindigkeit seinen Körper auf die Beine hob. Er bleckte leicht die Zähne und beinahe wirkte es als würde er grinsen. Der grinsende Tod, der Spaß an seinem Opfer gefunden hatte. Seine ganze Körperhaltung drückte agressivität aus. Den Kopf leicht gesenkt zu den Gegnern, die Flügel nur halb angelegt, den Schweif bewegend und erhöht gehalten. Vielleicht wirkte er wie ein kleiner Drache der spielen wollte, doch seine Muskulatur spannte sich zum Kampf an. Dennoch wollte er spielen. Dieser kleine Kampf sollte Spaß machen, schließlich musste er dafür entschädigt werden, dass jenes zarte Fleisch gleich erst aus Büchsen gepult werden musste.
In diesem Moment bremsten die zwei Ritter ab, sie schienen überrascht über die Schnelligkeit und als sie bemerkten, zu welcher Größe sich der schwarze Drache aufgebaut hatte, tauschten sie einen schnellen panischen Blick aus. Nein, schien er zu sagen. Das ist vielleicht doch zu viel!
Während der eine sein Schwert mutig hob, drehte sich der Andere um und wunk dem Druiden zu. "Sabel!", rief er "Tu was!" und Angst schwang in seiner Stimme mit. Diese Angst erlöste den Mann aus seinem Bann. Er strich kurz über seine Robe und nickte. Die nackten Füße strichen über den Boden, seine Stimme murmelte etwas in einer unbekannten Sprache. Immer lauter und lauter rief er den Wald an, ihm in diesem Kampf beizustehen und ehe es sich der schwarze Drache versah, zogen sich Ranken starker Wurzeln um seine Beine und seinen Körper. Er spannte sich an, versuchte sie zu zerbersten, doch sie hielten ihn an seinem Platz. Das er nicht mit voller Kraft dagegen ankämpfte, war eine andere Sache. Denn dieser Mann dort hinten, verwunderte ihn. So etwas sah er selten. Ein Mensch, der die Natur zu solchen Taten veranlassen konnte war selten. Die Meisten die er bisher verdaut hatte, hatten dies nichtmals versucht oder jene die es hatten, waren kläglich gescheitert. Doch dieses Fleisch schien sie zu fühlen. Die Kraft, die er bisher nur von wenigen Drachen hatte erleben können. Er war schwächer, doch es machte den Kampf ein wenig interessanter.
Beinahe freudig kräuselte sich der Schatten auf seinen schlanken Schuppen, die nicht nachgaben, als die Schwerthiebe ihn mit aller Macht trafen. Langsam sah er hinab zu den beiden Fleischstücken, die dort unten verzweifelt versuchten, ihm eine Wunde zuzufügen und das Klirren der Schwerter als sie auf seine Schuppen trafen, durchbrach die Stille des sie umgebenden Waldes... |
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