Schon von weitem hatten die dunkelblauen Iriden der Drachin die reihenweise Bergen erfasst, die sie doch sehr an die Fängen eines Drachen erinnerten. Ein leichtes, amüsiertes Schnauben vermochte sie sich bei dem Gedanken nicht zu verkneifen. Das eigene Flugtempo wurde mit mehreren Schwingenschlägen erhöht, um sich dem neuen Land - oder gar der neuen Heimat? - schneller zu nähern.

Nahezu schlagartig hatte sich das Wetter bei dieser Strecke - nun gut, so kurz mag sie zwar nicht gewesen sein, aber dennoch - geändert. Sonnenstrahlen, die zuvor auf ihre weißen Schuppen fielen und jene in sanften Farben schimmern liesen, wurden mit einem Male von grauen Wolken verschluckt. Die Drachendame wirkte äußerst skeptisch bei dieser plötzlichen Wetteränderung. Das Tempo wird unbewusst gedrosselt, während sie in ihrem Flug ihr Haupt leicht gen Himmel hebt und die Wolken mustert, die immer dunkler zu werden scheinen. Also ist das Unwetter erst dorthin gezogen, ja? Vermutlich aus einer anderen Richtung und natürlich fliegt sie auch noch hinein... Allerdings scheint es zu groß zu sein als das man ihm einfach ausweichen könnte. Schade. Zur Zeit hatte sie wahrlich keine Lust durch den Regen zu fliegen, der auch schon bald folgen mochte.

Ein leises Brummen entwich ihr und der Blick wanderte bereits aufmerksam durch die Landschaft, um einen geeigneten Ort zum Landen zu suchen. Der Wind wurde wilder und erschwerte ihr nur unnötig den Flug. Gewiss, sie könnte die Winde zu ihrem Vorteil drehen, doch wenn es so viele verschiedene gibt, fällt es ihr schwer die Kontrolle über alle zu behalten. Demnach suchte sie sich lieber einen Ort, wo sie erst einmal landen und ihre Schwingen sich ebenfalls ausruhen könnten.

Der Waldrand schien die Kristalldrachin förmlich anzuziehen, denn steuerte sie unmittelbar auf jenen zu, sobald sie ihn erblickt hatte. Die Schwingen legten sich dabei leicht an und die Glieder streckte sie allmählich gen Boden aus. Auf den Wind musste sie selbstverständlich weiterhin achten, aber der Boden war auch schon nah. Nach einem sanften Beben stand die Drachin auch schon auf dem Boden und zog die Schwingen sofort an ihren schlanken Leib, damit der Wind sie nicht nach wieder öffnen könnte. Ein Blick huschte nur flüchtig über die Umgebung, ehe sie sich wichtigeren Dingen, nämlich ihren Schwingen widmete. Die Schmerzen waren nahezu unerträglich gewesen, weshalb ein erleichtertes Seufzen aus ihrer Kehle drang. Endlich angekommen.
Aber irgendetwas störte sie...

Ein gewöhnlicher Tag wie jeder andere konnte das hier kaum gewesen sein. Ebenso wie dieser Sturm kein normaler war. Oder bildete sie sich das bloß alles ein? Lag es daran, dass sie in ein fremdes Land gedrungen war und die Dinge hier völlig anders waren? Nein. Nein, gewiss nicht. Ihre Gefühle haben sich bis jetzt noch nie geirrt. Es lag etwas in der Luft, was sie merkwürdigerweise anspannte. Aufgeregt zuckte die Schwanzspitze hin und her und erneut gleitet ein Blick umher als müsse sie sicher gehen, dass niemand sie angreifen will. Irgendetwas stimmte hier ganz ung garnicht.



[westlich des Haraai-Gebirges, an einem Waldrand; während der Schlacht]

Karean liebte diesen Wald. Sie war nun schon etwa seit einer Woche hier, und immer hatte er noch Überraschungen für sie. Es wunderte die junge Drachin, dass noch kein anderer Walddrache ihn... für sich zu "beanspruchen" schien. Sie hatten zwar Reviere wie jeder andere Drache, aber sie waren meißt freundlich zu anderen Walddrachen, die ihnen vielleicht bei einem schwierigen Problem im Wald helfen konnten.
Oh sie wusste durch aus, dass es verschiedene Walddrachenarten gab, aber die meißten Walddrachen denen sie bisher begegnet war, waren so gewesen.
Karean fand es schade, dass noch kein Drache sich um diesen Wald kümmerte, und nach einer Woche war sie sich sicher, dass hier niemand anderes war, also beschloss sie, selbst hierzubleiben. Denn schließlich war sie genau deswegen losgezogen, um einen eigenen Wald zu finden, den sie schützen und pflegen konnte.

Ein gewaltiger Donnerschlag erschütterte den Wald. Die Tiere, die eben noch um sie herum nach Futter gesucht hatten, waren verschwunden. Den Blitz hatte sie garnicht gesehen. Aber das war vielleicht auch nicht verwunderlich, denn das Blattwerk war sehr dicht, und ein Blitz nur so lange wie einmal blinzeln. Auch die hohen Berge des Haraai-Gebirges konnte man nur sehen, wenn man auf einer Lichtung stand.
Eilig folgte Karean einem Pfad zu einer dieser Lichtungen.
Diese Wolken sehen garnicht gut aus..., ging es ihr durch den Kopf. Sie begann fieberhaft zu überlegen, ob sie etwas tun konnte, damit der Sturm keine allzugroßen Schäden hinterließ. Auf einmal war ein Rascheln neben ihr.. Ein junger Hase kam aus dem Gebüsch hervor. Er begann mit ihr zu reden. Karean wusste nicht warum, aber hier hatte sie etwas Schwierigkeiten die Tiere zu verstehen, aber es wurde immer besser.
Der Hase erzählte ihr, am Waldrand sei ein anderer Drache.
Vermutlich will er vor dem Sturm Schutz suchen..., dachte sie. Trotz allem wollte sie sichergehen, dass er nicht feindlich gesinnt war.

[Mitten im Wald | Nun auf dem Weg zu Asteria]

Hätte die Drachin ein Fell gehabt, so wäre es gewiss bereits völlig durchnässt gewesen. Doch stattdessen hafteten hunderte von Wassertropfen an ihren Schuppen, die sich einen Weg gen Boden bahnten. Langsam wendete sie sich dem Waldrand zu, ehe sie auch auf diesen zutritt. Vor dem Dickicht schwenkte ihr Haupt ein letztes Mal von der einen zur anderen Richtung, bevor sie eine Pranke in den Wald setzte.

Unter lautem Geknackse trat sie in den Wald hinein, wobei sie darauf achtete nicht allzu viel Schaden anzustellen. Das dumpfe Aufprallgeräusch der kleineren Bäume, wenn sie wegen der Drachin zu Boden fallen, ist unvermeidbar. Ebenso wie das Reiben der Schuppen an der Rinde, die durchaus Schaden annehmen musste, kann sie nicht verhindern. Wenigstens ist sie im Vergleich zu anderen Drachen recht grazil gebaut, sodass es ihr nicht schwer fällt zumindest sich an manchen Bäumen vorbeizuschlängeln.
Ihr Augenpaar richtete sich nach vorne, doch erkannte sie nicht sehr viel abgesehen von Stämmen und Gebüschen. Die Nüstern wurden aufgebläht, um fremde Gerüche intensiver wahrnehmen zu können. Dabei fiel ihr der Geruch eines fremden Drachen natürlich am meisten auf. Kurz zögert die Kristalldrachin und nach wie vor wirkt sie angespannt. Wenn sie nur wüsste, dass der fremde Drache vermutlich genauso wenig Lust auf einen Kampf hatte wie sie, dann wäre sie sicherlich einfach weitergelaufen. Aber nun verharrte sie lieber vorerst auf ihrer Stelle und wartete darauf, dass der fremde Drache sich zeigte. In einem neuen Land fiel es ihr eben schwieriger die noch für sie fremden Wesen einzuordnen.
Ihr langer Schwanz wedelt leicht hin und her, während sie die Stelle fixiert aus dem der Drache kommen sollte.


[nähert sich Karean; ist nun ganz in ihrer Nähe, d.h. auch im Wald]

Karean hörte schon von Weitem die Schritte des fremden Drachen. Und die Schreie der Pflanzen die sie verletzte, ebenso die der Tiere, die vor ihm flohen.
Wie können die anderen Drachen diese nicht hören? Auch wenn wir Walddrachen natürlich eine ganz besondere Verbindung zu den Wäldern hegen... ist unsere Wahrnehmung doch so anders, als die der anderen Drachenarten?, fragte sie sich. Auch der Hase, der sie gerufen hatte, war inzwischen verschwunden.
Der Pfad, dem sie folgte, brachte sie ganz nahe an den anderen Drachen heran, der ihn offensichtlich nicht bemerkt hatte. Ansonsten wären manchen jungen Bäumen der Tod wohl erspart geblieben. Aber vielleicht war der Drache einfach zu groß, als das er den Pfad hätte sehen können. Schließlich war er ja doppelt so groß wie Karean. Allerdings war das für Karean günstiger im Wald. Auch jetzt verbargen sie noch einige Büsche und junge Bäume, während der andere für sie klar zu sehen war.
Langsam und ruhig atmete sie den Duft des Fremden ein, den die Bewegungen seines Unruhigen Schweifes zu ihr brachte, während er nebenher den Waldboden zerstörte. Ein Weibchen..., erkannte sie, und von ihrerKärperhaltung her hofft sie genauso wenig auf einen Kampf wie ich.
Karean atmete noch einmal tief durch, dann trat sie ohne den Pflanzen groß zu schaden aus dem Dickicht, so das die Fremde sie sehen konnte.
"Willkommen im Wald. Ich denke du suchst nur Schutz vor dem Regen. Doch muss ich dich trotzdem bitten, etwas mehr aufzupassen, denn du hast schon das Heim von einigen Waldbewohnern zerstörten, auch wenn dies vielleicht keine Absicht war."

"Nein, verzeiht. Ich kann auch leider nichts genaueres zu diesem Gebiet sagen, da ich erst seit einer Woche hier bin. Doch der Wald ist ganz und gar mein Zuhause.
Folgt mir bitte, es gibt einen Bereich mit uralten Kiefern, unter denen genug Platz sein dürfte um sich auszuruhen, ohne dass man dem Wald versehentlich schadet. Unter ihnen wächst auch kaum etwas.", sprach Karean. Sie drehte sich um und führte die Fremde auf den Pfad, auf dem sie hergekommen war. Er war zwar schmal, aber immernoch allemal besser und für den Wald gesünder, als wenn sich die Drachen selbstständig einen Weg durch das Dickicht zu bahnen versuchte.
Im laufen blickte Karean nochmals zu der anderen. "Ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Karean. Ich bin eine Walddrachin und werde mich von nunan wohl um diesen Wald hier kümmern."
Als sie sich wieder auf den Weg konzentrierte fand sie selbst es verblüffend, wie gut sie schon diese Wege kannte. Nach nur wenigen Minuten waren sie bei der Gruppe von Kiefern angekommen. Unter ein paar wenigen wuchsen ein paar Farne, aber ansonsten waren unter ihnen nur Nadeln zu finden, welche jedoch sehr weich waren.

„Auch mich freut es, euch kennen zu lernen.“, erwiderte Karean.
Unter den Kiefern angekommen beobachtete sie wie die Andere ihren Hals reckte. Zum Glück hab ich nicht das Problem, dass ich zu groß für den Wald bin..., dachte die junge Drachin bei sich.
Sie schmunzelte leicht. Asteria schien verblüfft von der Höhe dieser Bäume. Kurz wendete sich Karean von ihr ab. Sie betrat einen anderen Wildwechsel und fand was sie suchte. Ein paar Vögel. Diese bat sie die Nachricht von der Drachen im Wald zu verbreiten. Karean hielt sie zwar für Freundlich und Nett, aber sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass ihrem Wald etwas zustoße, und sei es nur ein Versehen der anderen.
Dann kehrte sie zurück. Asteria sah sie mit einem Blick an, als sie wieder unter unter die Kiefern trat, den Karean nicht deuten konnte. Inzwischen hatte der Regen eingesetzt, und es fanden ein paar Tropfen einen Weg durch die Nadeln, doch nicht allzu viele. Auch das Licht war dunkler geworden. Sie waren von einem grünlichen Dämmerschein umgeben, der dem aus dem Zeitraumd es Sonnenunterganges glich.
Besorgt blickte sie hinauf zu den Ästen über ihrem Kopf. Ich hoffe es passiert nichts schlimmes, und der Gefährlichste Teil des Sturms zieht vorbei. Nun ging die Walddrachin auf die Frage der Weißen ein.
„Der Wald ist für mich eine Art Mischung aus Hort und Jagdrevier. Solange ich keine Jungen habe, die ich großziehen muss, werde ich immer dort im Wald schlafen, wo es mir beliebt. Oder dort wo ich als letztes geholfen habe.“
Karean hielt inne. Die andere sah sie leicht fragend an.
„Ihr scheint verwirrt. Nun, lasst mich erklären: wir Walddrachen schützen im allgemeinen die Wälder vor der Vernichtung. Wir löschen Feuer die entstehen, richten nach Unwettern junge Bäume wieder auf. Manche, mit den entsprechenden Fähigkeiten gesegnet, sorgen auch auf andere Arten für den Wald.“
Nun ihrerseits neugierig blickte Karean die andere an. Vorsichtig trat sie auf sie zu. „Verzeiht die Frage, doch welcher Drachenrasse gehört ihr an? Außer anderen Walddrachen kenne ich bisher nur einen Erddrachen, und dieser ist mein Vater. Ich weiß natürlich von verschiedenen Arten, doch habe ich nun mal noch nie jemanden von ihnen gesehen.“
Die Walddrachin blickte ihr erwartungsvoll in die blauen Augen.


[In einem der ältesten Teile des Waldes | unter großen Kiefern | Mit Asteria]

Leicht öffnete Asteria ihre Schwingen, um sie dann anschließend in einer angenehmeren Position an ihren Leib zu schmiegen. Der Wald mochte hier zwar durchaus geräumiger sein, aber er bietete ihr immernoch nicht genug Platz, um die Schwingen ganz zu entfalten.
Die Geschuppte blickte der Walddrachin stumm nach als diese für einen kurzen Moment verschwand und genoss einfach die wenigen Sonnenstrahlen, die trotz des Sturmes und des Waldes immernoch einen Weg zu ihren Schuppen fanden. Ein buntes Schimmern war demnach zu erkennen, was jedoch nicht sonderlich ausgeprägt war.
Anschließend lies sie sich ähnlich wie eine Katze auf ihre Hinterbeine nieder und der Schwanz legte sich um ihre langen Beine. Ihr Haupt blieb aber etwas gesenkt, um der Drachin besser entgegenblicken zu können. Außerdem wäre es wohl ein Zeichen der Arroganz, wenn sie mit erhobenem Haupt auf Karean niedersehen würde.
''Ah, ich verstehe.'',
hieß es zunächt und ein leichtes Nicken ihrerseits folgte. Drachen, die geschaffen wurden die Wälder zu schützen... Interessant. Wahrscheinlich ist sie auch mit den Waldbewohnern vertraut. Allerdings ist es fraglich welche Tiere sie dann jagt. Muss sie, um Jagen zu gehen, jedes Mal den Wald verlassen? Oder jagt sie die Tiere ihres Waldes etwa doch? Das waren jene Fragen, die durch den Kopf der Drachin schwirrten. Fragen, die sie sich nicht zu fragen traute. Nun, zumindest noch nicht. Sie wollte ja nicht aufdringlich sein. Also nahm sie ihre Worte einfach an und prägte sie sich auch ein - für sie ist es immer wieder interessant eine neue Drachenart kennenzulernen.
''Wir werden als Kristalldrachen bezeichnet. Leider gibt es von uns nicht mehr allzu viele wie früher, aber den einen oder anderen meiner Art habe ich bereits getroffen.''
Fast schon stolz sprach sie ihre Worte aus oder aber es war das Gefühl der Freude, das ihren Körper dabei durchströmte. Für sie ist es schade, dass ihresgleichen seltener wurde. Doch wenn man dann einem Artgenossen begegnete, fühlte sie sich nicht mehr ''alleine''. Grüne Drachen, sowie Rote haben meistens ihren Weg gekreuzt. Ja, einst traf sie gar einen Goldenen, dessen Schuppen einen unglaublichen Schimmer trugen.
''Und ihr habt wirklich noch keinen anderen Drachen getroffen? Dabei hörte ich, dass besonders in diesem Land viele verschiedene Drachen leben sollen.''

[In einem der ältesten Teile des Waldes | unter großen Kiefern | Mit Karean]

Kristalldrachen, aha...
Karean fand die Bezeichnung sehr interessant. Ihr fiel dazu etwas ein, was sie unbedingt nachfragen wollte, jedoch kam ihr die andere zuvor.
Als sie aber zu einer Antwort ansetzte, funkte wieder etwas dazwischen.
"KRAAHHH KRAAHHHHH! KRAKRAKRAKRAAAHHHHH!!!" Ein furchtbar angstvolles Krähen. Für alle anderen war es nur das, doch die Walddrachin verstand die Warnung dahinter: "Flieht, flieht! FliehtfliehtfliehtFLIEHT!!!"
Karean reckte ihren Hals, versuchte zwischen den ausladenden Ästen der Bäume den Himmel und die aufgeschreckten Krähen zu erblicken. Fast stellte sie sich auf die Hinterbeine.
Das Gespräch mit der Kristalldrachin war fast vergessen, Sorge durchströmte ihren gesamten Körper. Wenn Krähen flohen, war definitiv IMMER eine Gefahr da!
Da sie jedoch nichs sehen konnte, kletterte Karean vorsichtig den nächsten Baum hinauf, indem sie von Ast zu Ast sprang oder balancierte, sie versuchte ihn so wenig wie möglich zu verletzen, doch musste sie mit den Krähen sprechen und nach dem Grund für ihre Flucht fragen.
Wo kommen die überhaupt her? Hier im Wald leben keine Krähen...
Dann fiel ihr die andere Drachin wieder ein.
"Verzeiht, doch ich muss kurz mit den Krähen sprechen. Es scheint Gefahr in der Nähe zu sein.", sagte Karean zu ihr, als sie kurz den Kopf wieder nach unten wandte.
Weiter oben konnte sie einem breiten Ast folgen und so unter dem schützenden grünen Dach hervorkriechen. Die Krähen waren trotz des starken Windes, der alles über der normalen Höhe der Baumkronen durchschüttelte, eine ordentliche Strecke entfernt, für ihre Verhältnisse, aber leider auch schon zu weit weg zum Rufen.
Der Walddrachin blieb nichts anderes übrig, als ihnen hinterher zu fliegen. Und das tat sie auch.
Karean hatte das Gefühl, man versuche ihr die Flügel auszureißen, so heftig war der Wind unter ihren Schwingen als sie den Vögeln folgte.
"Vor was flieht ihr, Schatten des Himmels?"; rief sie, als sie nah genug war. Eine große Krähe - und scheinbar auch die älteste - wandte ihr den Kopf zu. Angstvoll und doch intelligent sah sie die Drachin an. Dann krächzte sie: "DRACHEN! WO DRACHEN TUN KÄMPFEN VIEL LEID ENTSTEHT!" "Wo? Wo sind die Drachen?" "JENSEITS! JENSEITS DES RAUEN FELS!" Hinter den Bergen!, schoss es Karean durch den Kopf. Wie weit müssen sie schon geflogen sein? Wie viel Angst müssen sie haben, dass sie überhaupt so weit fliehen, und immernoch weiter?
Schnell drehte sie bei, und flog wieder zu den Kiefern. Hinab kam sie den Baum schneller als hinauf. Auf dem Erdboden angekommen sah sie Asteria, welche sie fragend anblickte.
Der Flug hatte Karen jedoch ziehmlich erschöpft, sie war nur eine lleine Drachin und der Wind heftiger, als sie je erlebt hatte, daher kamen ihre Worte keuchend: "Dra.. Drachen. Die Krähen sagen auf der anderen Seite der Berge. Sie kämpfen."

Karen stimmte Asteria zu, sie sollen nachsehen, was da los war, vor allem weil die Walddrachin fürchtete, dass ihr Wald, ihr neues Zuhause in Gefahr geraten könnte. Doch andererseits war sie erst seit relativ kurzer Zeit hier und wollte nich schon wieder gehen...
Die Andere jedoch schien drauf und drann zu sein zu gehen, ob mit oder ohne sie. Die Kristalldrachin könnte sterben, wenn sie alleine ging, ebenso konnte aber auch auf sie beider der Tod warten, wenn Karean mit ihr ging. Und ihr Wald könnte auch in Gefahr geraten gerade weil sie blieb, und nicht weil sie vortging.
"Also gut.", meinte Karean. "Ich komme mit, und sehe nach was los ist. Allerdings fürchte ich, ich werde langsamer sein. Wartet also nicht auf mich unterwegs, sondern fliegt vorraus."
Sie drehte sich um und stapfte auf einen anderen Pfad zu. Ihren Kopf drehte sie in Asterias Richtung. "Dort ist eine Lichtung, ideal zum starten, ohne Äste abzubrechen."


[Auf dem Weg zu einer Lichtung zum Starten | Ende des neben Spiels?]